Heute sind wir zu Baosteel gefahren und mussten früher aufstehen, weil sich die Anlagen dieser Firma weiter draußen, außerhalb von Shanghai befinden! Es ging also schon um 8 Uhr morgens los, gefahren sind wir ca. 2 Stunden, die wir natürlich wieder einmal zu einem ausgiebigen Nickerchen genutzt haben. Baosteel ist einer der größten Stahlproduzenten weltweit, wird jedoch nach eigenen Angaben schon in ein paar Jahren zum führenden Stahlproduzenten der Welt aufsteigen. Am Rande Shanghais besitzt Baosteel quasi eine eigene Stadt, in der die Mitarbeiter wohnen und die Produktionsanlagen stehen. Eine solche haben wir uns angeschaut. Leider waren keine Photos erlaubt, woran ich mich strikt gehalten habe, im Gegensatz zu anderen… Wir haben also alle einen Helm erhalten und sind auf einer Empore neben der Produktionsanlage entlang gelaufen.
Schon als wir die Anlage betreten haben, ist uns ein Wärmeschwall entgegengeschlagen, der uns fast augenblicklich zum Schwitzen gebracht hat. Wir haben folgende Produktion gesehen: Ein glühend heißes ca. 2m breites und 20m langes (alle Angaben nur geschätzt und ohne Gewähr, wie die Lottozahlen!) kam mit einer irsinnigen Geschwindigkeit aus einer Röhre geschossen und schlitterte über Rollen in ein Walzwerk. Dort wurde es mit Wasser besprüht, dass natürlich sofort verdampft ist, und 2 Mal hin- und hergezogen und dabei glatt gewalzt. Dadurch verlängerte sich das Stück Stahl auf ca. 60 bis 80 Meter. In einem dritten Schritt wurde der gleiche Prozess noch einmal wiederholt und dadurch das Stück Stahl auf ca. 150m verlängert. Im abschließenden Schritt wurde es auf einem ca. 20 Meter langen Band voller Wasser abgekühlt und dann auf einer Rolle aufgewickelt. Ein solches Stück nennt man „Coil“ und die, die wir dort gesehen haben, hatten jeweils eine Masse von 20 Tonnen. Wer meint die Dinger wären schon kalt der fühle sich getäuscht! Selbst nach diesen ca. 5-minütigen Produktionsschritten pro Coil waren diese immer noch so heiß, als ob man 20 Zentimeter vor einem großen Lagerfeuer stehen würde. Also verdammt heiß!! Anschließend sind wir mit dem Bus noch über das Firmenwerk gefahren
und haben gesehen, wo die Rohstoffe für die Stahlherstellung herkommen, nämlich vom Hafen am Yangtze. Erst dachten wir es wäre schon das Meer, aber tatsächlich war es nur der Yangtze, der an dieser Stelle über 13km breit ist!
Da am Dienstag ja schon die Fallstudie fällig war, hatten wir am Montag nachmittag Zeit zur Bearbeitung dieser und die haben wir auch genutzt. Für die mir zugeteilte Aufgabe (die Bestimmung des Wertes einer Firma) habe ich locker mal 6 Stunden an einem Excel-Sheet gebastelt. Am Abend war noch kurz Zeit für ein kleines Abendessen und 1 Stunde Fitness-Center aber danach haben wir bis 2 Uhr gesessen und die Präsentation fertig gebastelt.
Dienstag, 12. Mai 2009
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