Dienstag, 28. September 2010

Einrichtung des Zimmers & des Wohnheims

Hier möchte ich einmal ein paar Worte über das Wohnheim und mein (bzw. auch die Zimmer der anderen Deutschen) Zimmer verlieren.
Aaaalso, zuerst einmal, es gibt hier 2 Wohnheime - einmal die Nr. 51 - mein Wohnheim - und dann die Nr. 55 - ein ehemaliges Hotel und nun Wohnheim der anderen Deutschen (die Uni hat die Nr. 49, ich bin also etwas näher dran als die anderen). Diese beden Wohnheime sind zu Fuß so ungefähr 2 bis 3 Minuten voneinander entfernt. Ich wohne deshalb in einem anderen Wohnheim, weil meine Uni eine besondere Abmachung mit der russischen Uni hat - ich bezahle im Voraus 260 Euro pro Monat und bekomme dafür ein Einzelzimmer mit eigenem Bad. Am Anfang dachte ich das wäre ziemlich teuer aber hier habe ich festegestellt, dass das echt billig ist. Mein Zimmer würde ohne Abmachung 600 Rubel am Tag kosten, das sind 15 Euro pro Tag und damit 450 Euro im Monat. Danke an meine Uni, da haben die echt ein Schnäppchen gemacht. Die anderen Deutschen wohnen wie folgt: Entweder in einer "Wohnung", wo jeder ein Zimmer hat und sie sich zu zweit ein Bad teilen (500 Rubel pro Tag und damit 375 Euro im Monat) oder aber genauso eine "Wohnung", in der sie sich aber eines der Zimmer zu zweit teilen (das kostet dann 200 Rubel pro Tag bzw. 150 Euro im Monat) und damit auch ein Bad zu 4. Alessandra hat es im Moment echt gut getroffen, weil in ihrem Zimmer nebenan keiner eingezogen ist und wir dieses Zimmer deswegen als DVD Raum benutzen! :-)
Das traurige allerdings ist (und es ist so traurig, dass es schon wieder witzig ist), dass es in der Nr. 55 keine Küche und keine Waschmaschinen gibt - das heißt also, dass alle anderen immer zu mir ins Wohnheim kommen zum Kochen und zum Waschen - achja um das mal etwas in Zahlen zu fassen: Nr. 55 hat 8 Stockwerke à ca. 30 Zimmer (in welchem theoretisch 4 Leute wohnen können), mein Wohnheim hat 4 Etagen (glaube ich jedenfalls, höher bin ich noch nicht gekommen) à auch ca. 30 Zimmer. Für die ganzen Leute gibt es unglaubliche 2 Küchen (mit je 3 Herden) und 2 Waschmaschinen - so sieht Mangelwirtschaft aus. Einmal waschen können gleicht hier einem 6er im Lotto (ok, das ist etwas übertrieben aber gefühlt so). Die Küche und eine Waschmöglichkeit werden in der Nr. 55 wohl gerade gebaut - allerdings gehen die Ansichten der verantwortlichen Damen über die Fertigstellung weit auseinander: im Angebot gibt es schon vor 2 Wochen fertig, irgendwann im Oktober, Dezember, Januar und Februar haben wir auch schon einmal gehört (von 4 Damen haben wir schon 6 Zeitpunkte genannt bekommen :-D) - bis jetzt ist allerdings nicht der kleinste Ansatz zu sehen. Lassen wir uns überraschen und immer daran denken: Всё будет хорошо! (Alles wird gut!)
Generell zur Ausstattung: Es gibt Handtücher und Bettzeug, die regelmäßig gewechselt werden. Sowas wie Geschirr oder Besteck geschweige denn Kochutensilien sind hier leider nicht vorhanden. Die anderen haben sich sukzessive in der Mensa bedient und von dort Teller und Besteck sowie einen Salzstreuer mitgenommen, ich habe ja zum Glück meine Tante hier! :-) Danke noch einmal!!! Einen Topf (einen besonders schönen mit Pilzen drauf für 600 Rubel :-D) und einen Kochlöffel haben wir uns jetzt auch zugelegt - die Pfanne ist in Planung! So konnten wir mittlerweile schon 2 Mal kochen: Einmal Pelmeny (typisches russisches Gericht: meistens mit Fleisch gefüllte Teigtaschen - sehr lecker) und das andere Mal Nudeln. Große kulinarische Sprünge bzw. Festessen sind mit den uns gegebenen Möglichkeiten leider nicht möglich... :-D
In meinem Zimmer gibt es noch einen Kühlschrank, einen Schreibtisch, der mir allerdings etwas zu klein ist. Meine neueste Errungenschaft ist jetzt eine Schreibtischlampe, die ich mir von einem anderen Deutschen geliehen habe, der sie nicht braucht. Damit kann ich jetzt endlich auch abends arbeiten (die 2m entfernte Lampe, die zu schwach ist um meinen Schreibtisch zu erleuchten habe ich sicher schon erwähnt oder???). Achja, einen Fernseher habe ich auch, aber da ich ihn noch nie benutzt habe weiß ich nicht einmal ob er überhaupt funktioniert.
Dann gibt es natürlich noch ein paar Sachen, die nicht so recht funktionieren: Der Handtuchhalter ist halb abgebrochen und man muss schon ein bisschen vorsichtig sein. Die Schranktür geht nur mit Wucht richtig zu - macht man sie zu langsam zu, geht sie knarrend wieder auf und man hat das Gefühl es springt gleich wie in einem Horrorfilm ein Mörder aus dem Schrank... :-D Die Eingangstür geht nur sehr schwer auf bzw. zu, weil sie ziemlich klemmt. Die Toilettenspülung ist sicher auch nicht mehr die neueste - man muss immer das Wasserrohr auf- und abdrehen, sonst läuft das ganze Wasser einfach durch... Das beste aber ist die Badtür - von innen fehlt der Türknauf, sodass man sie von innen nicht mehr aufkriegt - gut, dass ich das direkt am ersten Tag gemerkt habe, sonst würde ich wahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden weilen... :-D Schon alles ziemlich lustig hier! Aber alles Sachen, mit denen man wirklich leben kann! Darum mag ich dieses Land ja auch so...
So, nach diesem Roman nun noch ein paar Photos von meinem Zimmer (ich entschuldige mich für die Unordnung!):




P.S. durch die tolle Lüftung hier hört man immer was der Zimmernachbar gerade mit anderen Leuten bespricht... :-D auch, wenn man gerade einschlafen will... ;-)

Montag, 27. September 2010

mein Fenster - Mängel auf russische Art und Weise "fachmännisch" beseitigt

Zuerst die gute Nachricht - es zieht nicht mehr in meinem Zimmer.
Ich war wirklich überrascht, dass sie relativ pünktlich waren - sie sollten ja zwischen 10 und 11 kommen - und tatsächlich klopfte es um 11:15 Uhr an meiner Tür. Allerdings stand da nicht ein Handwerker (so wie ich das erwartet hätte) sondern die gute Frau, die bei mir jeden Tag im Zimmer sauber macht... in der Hand ein paar Streifen aus Schaumstoff. Nun gut, ich habe sie hereingebeten und ihr noch einmal erklärt, dass das Fenster nicht dicht ist. (Es geht eigentlich nur um das rechte große Fenster, das linke kleiner ist dicht - glaube ich zumindest).
Darauf hin hat sie mir die Schaumstoffstreifen und Abklebeband auf den Tisch gelegt und mich ernsthaft gefragt, ob ich das selbst machen möchte - ähhhh nein, will nicht!!!?? Ich wusste ja noch nicht mal was die vorhaben.
Also habe ich meinen Schreibtisch freigeräumt und dann ist die Putzfrau auf den Tisch geklettert und hat angefangen den Schaumstoff um die Fensterrahmen zu pressen. Danach hat sie angefangen das abzukleben, sodass der Schaumstoff nicht rausrutschen kann. Dann kam der Knaller des Tages: Sie hat mir gesagt, dass ich aber schon weiß, dass ich die Fenster dann nicht mehr öffnen kann... :-D Damit war ich (natürlich) nicht einverstanden (man muss ja wohl mal die Fenster aufmachen können!!!) und habe ihr das auch so gesagt. Der Kompromiss sieht jetzt folgendermaßen aus: Sie hat das komplette rechte (große und nicht dichte) Fenster mit Schaumstoff abgedichtet und abgeklebt und das linke nur mit Schaumstoff umrundet - das kann ich wenigstens noch aufmachen, obwohl mir dann jedes Mal der Schaumstoff entgegenfällt. Naja, besser als ein kaltes Zimmer und einem ständigen Windzug an den Füßen. Hier noch ein paar Bilder dieser "fachmännischen" Reperatur:



Russischunterricht - Update

Damit es keine Verwirrungen gibt - ich habe jetzt Russischunterricht. Dieser findet immer Mittwochs von 15 Uhr bis 16:20 Uhr statt - 2 Schulstunden sind zwar etwas wenig, aber besser als gar keine.
Wie schon geschrieben, ich habe mich nicht mehr gemeldet und die gute Frau hat auch gar nicht mehr danach gefragt - also kann es so wichtig nicht gewesen sein... :-)
Ab Anfang Oktober (oder Ende? so ganz klar ist das nicht) sollen wir dann auch etwas mehr Russischunterricht bekommen (geplant sind wohl 4 Stunden) - irgendwie haben die hier im Moment Probleme mit der Raumbelegung bzw. der Raumkapazität.
Zum Unterricht: Die Lehrerin gibt ganz schön Gas, da hatte ich einige Probleme beim Diktat mitzukommen - Alessandra (nur wir beide haben zusammen Russisch) schreibt irgendwie schneller als ich. Naja, ich werde mich daran gewöhnen. Dann haben wir noch einen Text gelesen: Dabei habe ich eigentlich etwas ganz witziges festgestellt: Alessandra kann zwar besser und flüssiger reden als ich (sieh hat ja auch Russisch als Leistungskurs gehabt und ihr Abitur in Russisch gemacht) aber im Vorlesen bin ich besser - finde ich irgendwie komisch. Trotzdem, alles in allem tut der Unterricht ganz gut - die Lehrerin hat mein unzureichendes Wissen im Bereich der russischen Zahlen und deren Deklination gleich in der ersten Stunde aufgedeckt - daher werde ich mir morgen Abend alles noch einmal anschauen, damit die Wiederholung nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt (und ich will ja auch nicht ganz dumm dasitzen... :-D).

Montag, 20. September 2010

Russischunterricht

Russisch - was für eine schöne Sprache!!! Also gehört zum Auslandssemester in Moskau natürlich auch der Russischunterricht!!! Yihaaaa! Wir haben also am Montag und Dienstag (6. oder 7. September) einen Russisch Einstufungstest gemacht - an 2 Tagen deshalb, weil wir am Montag um 10 angefangen haben aber alle kein Frühstück gegessan haben und deswegen um halb 12 schon in die Mensa wollten - die gute Russischlehrerin hat uns ganz Mama-mäßig ermahnt doch morgens zu frühstücken und uns dann ganz schnell in die Mensa geschickt! :-D Also haben wir am Dienstag weitergemacht (obwohl einige von uns wieder nicht gefrühstückt hatten, inklusive mir, weil wir einfach Montag Abend viel zu lange zusammengesessen und auch getrunken haben und deswegen morgens nicht aus dem Bett kamen...) - es ging um Grammatik, eigenen Text schreiben, vorlesen etc. Naja jedenfalls wollte sie auch unsere Stundenpläne haben, um den Unterricht zu koordinieren - verständlich!! Allerdings hatten wir die ja alle noch nicht!! :-( Ich habe meinen vorläufigen dann am Donnerstag Abend bei Tatjana abgeliefert, damit sie ihr diesen gibt - so war es vereinbart. Am Dienstag bin ich dann hingegangen, weil sie sich nicht gemeldet hat und sie am Montag Alessandra eine Übersicht gegeben hat - meine Gruppe hat sich genau mit einer meiner Vorlesungen überschnitten - ich dachte das kann doch nicht sein!!! Sie hat gesagt ich wäre selbst Schuld ich hätte ihr meinen Stundenplan nicht gegeben - super, Tatjana hat den also nicht weitergeleitet obwohl ich das ausdrücklich gesagt habe... :-( Also habe ich der Russischlehrerin meinen Stundenplan vorbeigebracht und ihr auf ihren Wunsch meine Telefonnummer aufgeschrieben, sie wollte mich anrufen... Hat sie nicht gemacht - also bin ich am Donnerstag mit Alessandra (wir sind in einer Gruppe) noch mal zu den Leuten ins Büro - da war eine andere Frau, die uns gleich einteilen wollte ohne überhaupt unsere Namen zu kennen... :-D Sie hat dann unsere Russischlehrerin angerufen und diese hat gesagt ich soll um 14 Uhr noch einmal kommen und meinen Stundenplan mitbringen - ich wäre fast explodiert!!! Den hatte ich ihr doch 3 Tage vorher schon gegeben - aaaaaaaaaaaahhhhh!!!
Das Ende der Geschichte sieht so aus: Sie hat mir dann am Donnerstag gesagt wann ich Russisch habe und ich habe ihr 3 Mal gesagt, dass ich da sein werde und zu diesem Zeitpunkt keine Vorlesung habe! Freitag hat mir Alessandra dann von ihr ausgerichtet, dass ich ihr das bitte doch noch mal bestätigen soll - die Lehrerin hat mich sogar angerufen (der Anruf kam etwas zu spät!!!) aber da war ich gerade in der Vorlesung - jetzt mach ichs mal auf die russische Methode und schlage mit den gleichen Waffen zurück - ich habe mich bis jetzt und werde mich auch nicht melden... Was für ein Spaß - die erste Genugtuung hier... :-)
Auf zum Gegenangriff - ich werde mir die russische Art aneignen und sie dann gegen sie verwenden - klingt nach einem Plan!!!!! :-D

Stundenplan - ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein extrem großer für mich!

Die erste Nacht in meinem "neuen" Bett war eigentlich ganz ok - allerdings ist es in meinem Zimmer arschkalt - das liegt erstens daran, dass die Heizung kein Thermostat hat (man ist also darauf angewiesen, dass die hier im Wohnheim irgendwann die Heizung anstellen oder man muss frieren), ist aber nicht so schlimm wie: mein Fenster schließt nicht richtig!!! :-( Das heißt in meinem Zimmer ist es immer so warm (oder eben kalt) wie es draußen ist... Ahhh, das kann ja kalt werden im Winter - also bin ich zu der Dame an der Rezeption hier im Wohnheim und habe ihr das gesagt - tja, mittlerweile bin ich 2,5 Wochen hier und passiert ist nichts - deswegen bin ich heute noch einmal woanders hingegangen (die Frau wusste sogar schon Bescheid) und morgen sollen sie gegen 10 oder 11 kommen - ich bin gespannt!!!
Achja, Stundenplan - da war doch was. Also ich hatte ja einen mit nur englischen Kursen bekommen, muss aber mind. 80% meines Studiums auf Russisch absolvieren, 20% sind auf Englisch erlaubt. Da ich aber auch keine Überschneidung mit meinen bereits absolvierten Kursen an meiner Uni in Deutschland haben darf wollte ich natürlich wissen worum es in den Kursen geht (wenn da nur МОФА (Mofa) steht, dann sagt mir das relativ wenig und es geht garantiert nicht darum wie man ein motorisiertes Fahrrad zusammenbaut oder ähnliches).
Also bin ich in das Dekanat marschiert und habe gefragt ob sie mir das sagen können - sie haben mir eine CD in die Hand gedrückt wo alle Kurse beschrieben sein sollten. Waren sie zum Teil auch. Meine Uni erlaubt mir Bachelorkurse des 3. und 4. Jahres zu belegen - ich muss 23 ECTS hier belegen, wobei in Deutschland ein ECTS ca. 25 - 30 Stunden Lernaufwand sind. Nun brauchte ich noch die Stundenanzahl der Kurse - also wieder ab ins Dekanat. Dann habe ich selbst schön herumgerechnet, noch eine Excel Datei gebaut etc. und hatte eine Woche später meinen Stundenplan relativ fertig (alles nicht so einfach das zeitlich zu koordinieren, wenn man in verschiedenen Jahren und an 3 Fakultäten studiert aber jetzt passt es - obwohl, das Semester ist in 2 Module unterteil, das 2. beginnt im November und dafür gibt es noch keinen Stundenplan - wenn ich Pech habe dann habe ich schön Überschneidungen drin aber wie sagt man so schön in Russland bzw. so bekommen wir es hier die ganze Zeit gesagt: Всё будет хорошо!! (Alles wird gut!) - das ist mittlerweile unser meistgehasster Satz hier - man könnte ihn nämlich auch so übersetzen: Ich habe keine Ahnung aber macht euch keine Sorgen, irgendwie funktioniert das schon...). Achja, hier gibt es aber keine ECTS und ein ECTS sind hier 36 Arbeitsstunden - sodass ich in den 17 Wochen, die ich hier bin, auf 828 Arbeitsstunden komme - ca. 50 Stunden pro Woche... Dafür hätte ich jetzt gerne mal eine grooooße Tüte Mitleid!! :-( Ich hab ja eher mit einem ruhigen Urlaubssemester gerechnet - aber nööööö!!
Meine Kurse musste ich dann zur Kontrolle an meine Uni schicken - also ein Blatt Papier ausfüllen und das hier unterschreiben lassen. Das Problem war nur die Unterschriften zu bekommen - es hat mich ganze 2 Stunden gekostet 2 Unterschriften und 2 Stempel zu bekommen. Der absolute Wahnsinn!!! Dafür bin ich auch ca. 1,5km durch die Uni hin- und hergerannt!!! :-( Nur so eine Randnotiz: Was auf dem Zettel stand haben die überhaupt nicht gelesen, ich hätte da auch hinschreiben können: "Hiermit geht die komplette Universität in den Besitz von Steven Junker über." - die Unterschrift hätte ich trotzdem bekommen - vielleicht sollte ich das mal versuchen... ;-)
Als einzigen Englischkurs habe ich mir einen Portfoliomanagementkurs aus dem 2. Masterjahr gesucht - mal ein bisschen Anspruch wählen!! Da hatte meine Uni zuerst was dagegen - neee nur Bachelorkurse bla bla bla - hab ich ein bisschen Stress gemacht, dass das doch nicht sein kann und dann haben sie mir das auch genehmigt :-) und wieder einen Meter im Krieg gewonnen! :-)
Nun also steht der Stundenplan und ich kann seit einer Woche zu Vorlesungen und Seminaren gehen - jippi! Leider 1,5 Woche zu spät, sodass ich jede Vorlesung schon mindestens einmal verpasst habe aber: Всё будет хорошо!!! (Wenn man sich das oft genug selbst sagt und gesagt bekommt glaubt man irgendwann dran... :-D)
Achja, am Freitag (17. September) musste ich den dann von Tatjana noch mal absegnen lassen - ich habe ihr alle Unterlagen hingelegt und die Kurse diktiert - dann ging es an die ECTS und da hatte sie keine Ahnung mehr wie das gerechnet wird und war völlig verloren - diese Frau ist echt nett aber hat 0,0 Ahnung von nichts!!!! Schlussendlich habe ich ihr diktiert, was sie schreiben soll - ich bin ja eine ehrliche Haut und irgendwie tat sie mir auch Leid. Als sie dann aber gesagt hat ich hätte viel zu viele Kurse und sollte doch noch ein paar Referate stattdessen machen da wäre ich fast ausgerastet - sie hat selbst keine Ahnung und dann sagt sie mir sowas nach 2 Wochen, nachdem ich mir sooo viel Arbeit gemacht habe den Stundenplan zusammenzustellen???? Vor allem weil ich mich dann wieder selbst darum kümmern darf, das macht sie nämlich garantiert nicht! Also bleibt jetzt alles beim alten so wie es ist!!

Sonntag, 19. September 2010

Donnerstag 2. September - Passierschein A38

Wen der Titel etwas verwirrt - am Ende werdet ihr es verstehen...
Also, meine beiden Cousins haben mich um 7 aus dem Federn geschmissen - war ja auch ok, denn schließlich musste ich zur Uni. Also schnell gefrühstückt und dann los Richtung Uni. Dazu musste ich zuerst mit dem Bus und dann mit der Metro fahren - hört sich alles einfacher an als es ist. Ich habe auch nur meinen Laptop und eine Reisetasche mit den wichtigsten Sachen mitgenommen (zum Glück - mit dem großen Koffer wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden, mir wurde die Reisetasche schon bald viel zu lästig!!).
Ich bin als in den Bus gestiegen und bis zur Metrostation Киевская gefahren! Ich habe auf Russisch ein Ticket gekauft, was nicht so schwer ist, weil man einfach nur die Anzahl der Tickets nennen muss, die man haben will und dann muss man dieses Ticket in einen Entwerter stecken, damit man durch so ein Drehkreuz gehen darf (ein Photo folgt vielleicht noch, ich versuche beim nächsten Mal im Bus daran zu denken...) - hört sich einfacher an als es ist... Normalerweise steckt man das Ticket ja mit der bedruckten Seite nach oben rein - nöööö in Moskau eben nicht sondern genau anders herum!! :-D Ich habe da 1 Minute gestanden (mit dem Gepäck!!) und wie ein Blöder versucht diese Karte dort reinzubekommen bis sich dann endlich der Busfahrer erbarmt und mir mit Händen und Füßen erklärt hat, dass ich die Karte einfach umdrehen muss. Nun gut...
Das Karten kaufen für die Metro hat dann ausnahmsweise ganz gut funktioniert und eigentlich ist die Strecke ganz einfach: Man fährt von Киевская (Kievskaja) mit der braunen Linie 2 Stationen bis zur Station Белорусская (Belorusskaja) und von dort mit der grünen Linie bis Аэропорт (Aeroport). Aber die Moskauer Metro meinte es nicht gut mit mir und hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht - der Übergang von der braunen zur grünen Linie ist bis Ende Dezember gesperrt - das haben sie auch in der Metro mehrmals angesagt und mittlerweile verstehe ich auch was sie sagen aber an diesem Tag hat mein bescheidenes Russisch dafür noch nicht gereicht... :-D Ich bin also ausgestiegen und habe vor dem verschlossenen Übergang gestanden - na super. Nun musste ich also wieder eine Station zurückfahren und einen anderen Weg nehmen.
An Аэропорт angekommen habe ich auch (dank der Beschreibung der Uni, die ich 2 Tage vorher nur auf mehrmaliges anrufen bekommen habe) den Weg zur Uni ganz gut gefunden. Laut Beschreibung sollte ich dann in einem Vorraum ein Telefon finden und von diesem aus die Nummer 9444 anrufen - hört sich irgendwie wie eine Episode aus einem Agentenfilm an. Hab mich nicht daran gehalten sondern bin einfach in die Uni reinspaziert - dem Wachmann genau in die Arme!! :-) Der hat mich erst mal abgefangen und dann musste ich ihm in einfachem Russisch erklären, dass ich ein Austauschstudent aus Deutschland bin und die bitte die 9444 anrufen sollen, damit mich jemand abholen kommt (das Telefon habe ich bis heute noch nicht gefunden... :-D) - nach einigem hin und her haben sie das dann auch gemacht! Dann hat mich eine Frau in ein Zimmer gebracht zu einer Frau (die gute Tatjana - sehr lieb aber keinen Plan von nichts!!!), die - wer kann es sich denken??? - natürlich nur Russisch kann!! Diese Frau hatte leider keinen Ahnung wer ich bin - ich hätte genauso sagen können ich heiße Angela Merkel (ok, vielleicht beim Pass wären sie dann etwas stutzig geworden... :-D)! Im Zimmer saß noch ein Mädchen, die aber gut Russisch gesprochen hat - ich dachte das wäre ihre Praktikantin. Später hat mir dann Tatjana erzählt, dass das Alessandra war - eine Studentin aus Wien. Sie sollte noch wichtig werden an diesem Tag! Die gute Tatjana hat sich erst einmal meinen Namen aufgeschrieben und ist dann mit mir zur Registration gegangen (in Russland muss man sich innerhalb von 3 Tagen registrieren lassen sonst bekommt man wahnsinnige Probleme bei der Ausreise, weil man dann ja quasi illegal da ist) - ich habe meine ganzen Sachen mitgeschleppt. Das ist nicht etwa ein kurzer Weg - nein man muss von ihr ca. 500m bis dorthin laufen, Treppen hoch und runter - die Türen sind auch so eng, dass die Reisetasche kaum durchpasst, man muss aus dem einen Gebäude raus und in ein anderes Gebäude rein, wo natürlich wieder ein Wachmann sitzt, der einen "Passierschein" (jetzt ist das meine Zimmerkarte bzw. mein Pass) sehen will. Zum Glück hatte ich ja Tatjana dabei, die das geregelt hat. Bei der Registration sitzt zum Glück eine Dame, die ganz gut Deutsch kann. Wir haben dann einen Visumsverlängerungsantrag ausgefüllt (später haben wir Deutschen gemerkt, dass wir in einigen Zeilen verschiedene Sachen hingeschrieben haben, als wir unsere Anträge verglichen haben) - was schon mal 30 Minuten gedauert hat, weil die beiden Damen dort auch keine Ahnung hatten wie der ausgefüllt wird - dabei machen die das jedes Jahr x-Mal für die ganzen Austauschstudenten. Das Frustrationsglas war also schon mächtig voll! Dann habe ich 3 Überweisungen bekommen, die ich erledigen sollte - bin also in die nahegelegene Bank marschiert und habe die erledigt: 1 mal 1000 und 2 mal 200 Rubel - für jede bezahlt man noch Kommission von 100 Rubel... Das waren also 50% von den beiden Überweisungen über 200 Rubel - nicht zu glauben!!!! Achja, ein paar Tage später haben sie einem anderen Deutschen gesagt (den wir begleitet haben, um ihm die Registration zu erleichtern, weil wir ja nun schon alte Hasen in diesem Geschäft waren... :-)) er solle doch nicht zur Rosbank um die Ecke gehen sondern zur Sberbank 5 Minuten weiter, dort kostet die Komission nur 30 Rubel... Na toll, das hätten sie mir auch mal sagen können!!!! Ahhhhh!!!
Egal, für die Überweisungen habe ich 6 Zettel bekommen (absolute Bürokratie hier!!!!) und mit denen bin ich dann wieder zu denen ins Büro marschiert. Achja, sie brauchen auch noch 5 Photos und ich muss zum Photographen hier - toll!!! Hätten sie ja auch gleich sagen können! Ich bin also wieder zu Tatjana und habe nach dem Weg zum Photographen gefragt. Dieser hat relativ schnell die Photos gemacht (ich sehe darauf aus wie ein Verbrecher... :-D) brauchte allerdings 15 Min für die Entwicklung der Photos... Also habe ich mich in die Eingangshalle gesetzt und gewartet - und dabei natürlich auch die Leute beobachtet. Ungefähr jede zweite Frau bleibt vor den großen Spiegeln stehen, richtet sich die Haare, zupft hier und da an sich herum... Wahnsinn... :-D
Nun wieder zurück zu den Damen, um die Photos abzugeben. Dann wieder zu Tatjana (achja, die Sachen habe ich die ganze Zeit mitgeschleppt!!!!!), weil ich mich um mein Zimmer kümmern wollte. Wir sind also in ein ganz anderes Gebäude marschiert (meine Sachen hat sie zum Glück in ihrem Büro eingeschlossen) - diese Uni ist riesengroß!!!! Alle Gebäude sind miteinander verbunden aaaaaaber: Man kommt nur über gewisse Etagen in das andere Gebäude - zum Beispiel mal nur über die 2. oder die 3... Gut anderes Zimmer (Nr. 117), dort haben die mir gesagt ich würde ein Doppelzimmer kriegen - das heißt also eine Wohnung mit einem anderen Studenten zusammen - jeder hat ein Zimmer und man teilt sich Bad und WC. Wir sind also zu diesem Zimmer gelaufen (ca. 600m würde ich sagen, weil wieder in einem völlig anderen Gebäude!!!) - sie wollten mir das Zimmer zeigen, da lag aber ein Russe völlig fertig in dem Bett - ups, na dann nehmen wir eben das Zimmer daneben... Das war frei - sie haben mich gefragt ob mir das gefällt, da habe ich denen erst einmal versucht zu erklären, dass ihre und meine Uni eine bestimmte Vereinbarung haben: Wir bezahlen im Voraus und ich bekomme ein Einzelzimmer mit Bad und WC. Jaaa aber das Zimmer ist doch auch schön und sowieso Einzelzimmer sind keine mehr frei - ich hab auf Durchzug geschaltet und denen erklärt, dass ich für das Zimmer bezahlt habe und das jetzt auch will - basta!!! Nagut, allerdings war das Zimmer noch nicht fertig (keine Ahnung wieso jetzt auf einmal etwas frei war!!! :-D) und ich sollte warten. Tatjana war da schon nicht mehr da. Ich habe hier eins gelernt: Man muss nur hartnäckig genug sein und sich nicht abspeisen lassen!! Ich bin dann also wieder zu Tatjana (ich weiß auch nicht wie ich den Weg gefunden habe) und dort hat sie mir meinen Stundenplan ausgehändigt - nur englische Kurse!!! Hallo???? Ich muss auf Russisch studieren? Ach wirklich? Ups, das wusste sie nicht (ich sage nur Angela Merkel!!) - nagut, dann gehen wir halt zu einer anderen Fakultät und da kann ich mir ja dann ein paar Kurse aussuchen... Sie hat mir also den Stundenplan des 3. und 4. Jahres im Bachelor gezeigt und ich sollte mir da doch was aussuchen - da ich ja auch einen Kurs auf Englisch machen dürfte wäre doch der am Samstag von 9 bis 12 ganz toll - neeee ohne mich!!!! Samstag Uni - nee! Ich wollte noch mehr Infos zu den Kursen - das weiß Tatjana nicht, da muss ich in das Dekanat... Toll!!!
Wieder zurück in ihr Büro - ich könnte mir jetzt das (Einzel-)Zimmer anschauen - ich muss nur zu Raum 117. Gut hab ich mir gedacht, findest du schon - aaaaah nein, doch nicht!!! Ich bin eine ganze Stunde durch die Uni gelaufen (ich wollte es unbedingt allein finden und Tatjana nicht noch mehr ihrer "kostbaren" Zeit stehlen), manche Gänge habe ich 3 Mal gesehen... Irgendwann habe ich dann aufgegeben und bin zu ihrem Büro zurück - da ist mir Alessandra über den Weg gelaufen!! Was für ein Zufall - ich habe sie sofort angesprochen und dann habe ich auch gleich Florian kennengelernt. Alessandra studiert VWL in Wien und Florian BWL an der Frankfurt School of Finance in FFM. Er war schon seit Montag da und kannte sich dementsprechend besser aus. Wir sind dann zuerst einmal etwas essen gegangen und dann zu Zimmer 117.
Ich habe also die Schlüssel bekommen, meine Sachen bei Tatjana geholt und bin in das Zimmer - es ist ganz ok, viel besser und vor allem günstiger als die anderen Deutschen hier wohnen. Dazu aber mehr in einem anderen Post. Ich war total fertig... habe ein paar Sachen ausgepackt und mit den anderen beiden noch ein bisschen die Umgebung erkundet... Abends waren wir dann mit Fjodor und Aljona (2 Russen, die Flo in einem seiner Kurse schon kennengelernt hatte) in einer deutschen Kneipe deutsches Bier trinken - ein guter Anfang für den ersten Abend!! :-) Vor allem aber ein verdientes Bier nach diesem Halb-Marathon Tag durch die Uni! Die beiden Russen sind sehr nett gewesen, wir haben aber meistens auf Englisch geredet. Allerdings habe ich da zum ersten Mal gehört, dass ich so gut wie keinen Akzent im Russischen habe. Nette Sache! :-)
Also verrückter erster Tag!!! Jetzt schaut euch bitte dieses Video an und ihr werdet verstehen wie ich mich gefühlt habe - allerdings kommt es noch schlimmer... :-D Dazu später mehr! Denn hier an dieser Uni weiß nicht nur die rechte Hand nicht was die linke Hand macht sondern zusätzlich weiß die linke Hand auch nicht was sie selbst macht!!!

http://www.youtube.com/watch?v=lIiUR2gV0xk

Zum verrückt werden sage ich nur... :-D

Samstag, 18. September 2010

Mittwoch, 1, September - das Abenteuer beginnt!

Der große Tag war also angebrochen - bye bye Deutschland und welcome to Russia!!! Die Flugroute führte mich von Luxemburg über Frankfurt nach Moskau!
In Luxemburg bin ich um 10:40 Uhr losgeflogen - nächste Stopp Frankfurt am Maini Flughafen, Anknuft 11:30 Uhr und Start nach Moskau um 13:10 Uhr. Die Zwischenzeit habe ich in der Business Lounge verbracht, weil meine liebe Mama so nett war und mir einen Business Class Flug gesponsort hat! (Danke noch mal!!) Dort also etwas Obst und ein paar Tortellini gegessen und dann ging es los... Endlich!
Geplante Ankunftszeit in Moskau war 18:20 Uhr (weil die Russen zeitlich gesehen 2 Stunden weiter sind als wir in Deutschland). Der Flug war soweit ganz angenehm - in der Business Class lässt es sich wirklich entspannt reisen - dauernd kümmert sich jemand um einen und das Essen ist auch viel besser als in der Holzklasse! Lirum larum - ich hatte mich schon gefreut pünktlich anzukommen und es sah auch ganz gut aus bis wir dann so 20 Minuten vor Moskau waren. Anscheinend hatte es ein großes Gewitter gegeben und deswegen konnten weder Flugzeuge landen (was ja erst einmal nicht so schlimm ist, das Gewitter ging auch relativ schnell vorbei) aber vor allem auch keine starten (was umso nerviger werden sollte...). Wir haben also noch ca. 45 Min kreisend in der Luft verbracht und sind dann gelandet - wer jetzt gedacht hat der Flug wäre zu Ende - Pustekuchen!!! Weil die ganzen anderen Flüge nicht abheben konnten mussten wir warten - es hat sich auf der Rollbahn also eine lange Schlange von Flugzeugen gebildet! Der Kapitän hat sogar schon in Frankfurt angerufen, ob die nicht irgendetwas machen könnten... Naja, nach einer weiteren Stunde warten durften wir dann endlich an ein Terminal und waren erst gegen 20:15 am Flughafen Domodedovo... Ich hatte schon etwas Angst, dass der Fahrer von der Deutschen Botschaft nicht mehr da sein würde, deswegen habe ich meiner Tante schon im Flugzeug eine SMS geschrieben, dass wir Verspätung haben.
Mit dem Gepäck hat alles schnell geklappt und auch den Fahrer habe ich gut gefunden - er hat mich dann direkt zu meiner Tante in die Deutsche Botschaft gebracht (2500 Rubel, also über 80 Euro sind schon ein stolzer Preis aber ich will mir nicht vorstellen, wie ich mit meinem ganzen Gepäck mit dem Bus und in der Metro gut in die Moskauer City gekommen wäre - fast unmöglich würde ich sagen!).
Damit war ich nun also in Moskau angekommen - das Abenteuer Uni sollte erst am nächsten Tag losgehen - und ich sage euch, es ist wirklich ein Abenteuer!!! Dazu aber mehr im nächsten Post!!!

Einführung und große Entschuldigung!!!

Zu allererst einmal: Ich bin gut in Moskau angekommen, mittlerweile nun schon seit fast 2,5 Wochen. Daher bitte ich auch vielmals um Entschuldigung: Dieser Blog sollte eigentlich schon viel früher entstehen bzw. fortgeführt werden aber leider hat mir bis jetzt die Zeit dazu gefehlt... OK, eigentlich müsste ich jetzt auch lernen aber man muss sich auch mal eine Pause gönnen!
Und damit, Bühne frei für den Russland-Blog!!!!

Viel Spaß beim Lesen, ich versuche es so unterhaltsam wie möglich zu gestalten!